2022: Storchenschutz an der Peter-Gärtner-Realschule plus
Im Frühjahr 2020, während des ersten Lockdowns, siedelte sich ein Weißstorch an der PGRS plus an. Seinen Horst baute er auf einem stillgelegten Kamin der Wahagnieshalle- in direkter Nachbarschaft zum Schulhof. Zu dieser Zeit tat er das noch relativ unbeobachtet, die Schülerinnen und Schüler lernten zu Hause im Fernunterricht.
Aber auch im nächsten Jahr- Störche sind nesttreu- landete er wieder auf dem besagten Kamin, fand jedoch kein Nest mehr vor. Schnell war ein neues gebaut und ein Weibchen gefunden. Für die Schulgemeinschaft der PGRS plus war „Klappi“, unter diesem Namen wird er vom Naturschutzbund offiziell geführt, dann ein großer Gewinn.
Im Herbst des letzten Jahres war Klappis Horst dann erneut verschwunden. Die Gemeinde Böhl-Iggelheim führte dies auf den Herbststurm zurück. Daher reifte in der Schule die Idee, dem Storch in Zukunft eine stabile Unterkonstruktion für sein Nest bereitzustellen.
Mit der ortsansässigen Bausschlosserei Friederich, die schon Erfahrung mit Storchenschutzmaßnahmen hat, war schnell eine Fachfirma gefunden, denn jetzt musste es flott gehen. Klappi wird bereits im Februar zurückerwartet.
Statikprüfung, Genehmigung, der Kontakt mit Ingrid Dorner vom Naturschutzbund (Nabu), dem Schornsteinfegermeister Claus Lang, der Schlosserei Friederich und nicht zuletzt mit den Schülerinnen und Schülern der Peter-Gärtner-Schule, die sich an der Aktion natürlich auch beteiligen wollten.
In der vierten Kalenderwoche war es dann soweit. Montags bauten Siebtklässler eine Nestunterlage, die dem Storch als Unterbau auf dem Gestell dienen soll. Dienstags rückte schweres Gerät an. Wo in der Planungsphase noch die Drehleiter der ortsansässigen Feuerwehr ausreichte, um den Kamin auszumessen, musste wegen des hohen Gewichtes des Metallgestells diesmal zusätzlich ein Hubsteiger her. Ein Mitarbeiter des Bauhofes und die Feuerwehr mit Claus Lang unterstützte die Schlossermeister Heinrich und Martin Friederich bei der Montage.
Nachdem der Erfolg des Projektes wegen unklarer Finanzierung am
Anfang noch ungewiss war, kann das Ergebnis sich jetzt sehen lassen. Nun kann Klappi kommen und
hoffentlich dieses Jahr einen Bruterfolg erzielen. Bedanken kann er sich neben
allen Beteiligten auch beim Rhein-Pfalz-Kreis, der als Schulträger die
Finanzierung übernommen hat.
2021: Störche in Böhl-Iggelheim
Die Pfalzwerke hat in den vergangenen Wochen mehrere Aktionen zum Schutz der Böhl-Iggelheimer Störche vorgenommen.
Zum einen wurde ein morscher Holzmast eines Storchennestes auf dem Grundstück „Im Wiesengarten“ gegen einen Betonmast getauscht, weil die Standsicherheit des Mastes nicht mehr gewährleistet war.
Als weitere Maßnahme wurde das Storchennest des Storchenpaares auf dem Ortsmittelpunkt in Böhl hochgesetzt. Das Storchenpaar hat sein Nest eigenständig auf einem Mastaufsatz der Pfalzwerke vor drei Jahren gebaut. Wichtige Elektroteile, die von den Pfalzwerken regelmäßig gewartet werden müssen, waren durch den Storchenbau nicht mehr zu erreichen und die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung gefährdet. Deshalb wurde das Nest durch die Pfalzwerke auf eine neue Plattform hochgesetzt. Das Storchenpaar hat das Geschehen auf dem benachbarten Schuldach beobachtet und das neue Nest unmittelbar nach der Fertigstellung in Besitz genommen.
Als in der Region verankertes Unternehmen nehmen die Pfalzwerke ihre Verantwortung für den Natur- und Umweltschutz in der Region sehr ernst und sind bereits seit über 20 Jahren im Natur- und Umweltschutz aktiv. Immer wieder realisiert das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Verbänden, Organisationen und Vereinen Nisthilfen für Störche.
Aufgrund der Vielzahl an
bestehenden Storchennestern in Böhl-Iggelheim und daraus resultierendem
Nachwuchs ist es bereits im vergangenen Jahr zu sehr vielen eigenständigen
Bauversuchen der Störche, sowohl auf Privathäusern, aber auch auf Anlagen der
Pfalzwerke gekommen. Störche nisten gerne in unmittelbarer Umgebung zu anderen
Störchen.
Wir freuen uns, dass die
Ansiedlungsbemühungen der Gemeinde gemeinsam mit der Aktion Pfalzstorch
erfolgreich sind. Die Probleme der großen Storchenanzahl sind jedoch
vielfältig. Die Nester verstopfen Schornsteine, blockieren damit das
Funktionieren von Warmwasseranlagen und können durch den Abgasrückstau im
schlimmsten Fall sogar zu Kohlenmonoxid-Vergiftungen führen. Von den Kotverschmutzungen
in großem Ausmaß einmal abgesehen.
Dazu stellte der riesige Hunger der großen und kleinen Störche eine Belastung für andere Tierarten dar. Ein ausgewachsener Storch braucht täglich rund ein halbes Kilo Nahrung. Würmer, Frösche, Insekten, kleine Säugetiere – alles steht auf Adebars Speiseplan. Leider auch die Küken anderer, in der Feldflur brütender Vogelarten, die nun ihrerseits bedroht sind, da die Störche als animalische Allesfresser auch vor dem Nachwuchs von Bodenbrütern nicht haltmachen.
Doch was kann man tun, um ein Gleichgewicht herzustellen? Das letzte frei brütende Storchenpaar in Iggelheim verschwand Ende der 70iger Jahre. Durch eine Wiederansiedlungsinitiative gelang es um die Jahrtausendwende den Weißstorch in der Pfalz wieder richtig heimisch zu machen. Während in historischer Zeit jedes rheinnahe gelegene Pfälzer Dorf nur ein Storchpaar beherbergte, sind es heute mehrere, teilweise über zwanzig besetzte Nester. Das ist mit den modernen Siedlungsgewohnheiten der Menschen in der Region Vorderpfalz nicht mehr vereinbar.
Damit auf Anlagen (z. B. Strommasten) frühzeitig reagiert werden kann, sobald ein Storch oder Storchenpaar mit dem Bau eines Nestes beginnt, bitten wir um Mittelung unter Tel. 06324-9630.
Bitte achten Sie auch bei Ihrem Hausdach/-kaminen oder in ihrem Garten frühzeitig auf Bauversuche und schützen Sie insbesondere ihre Kamine, wenn Sie keine Storchenansiedlung in ihrem eigenen Bereich dulden. Nur im Anfangsstadium eines Nestbaus –egal wo- ist eine Verhinderung naturschutzrechtlich vertretbar. Wenn Sie Probleme haben, können Sie sich mit der Gemeindeverwaltung ebenfalls unter Tel. 06324-9630 in Verbindung setzen. Wir sind bemüht, Ihnen mit Informationen weiterzuhelfen bzw. Ihnen die richtigen Kontakte zu vermitteln.
Bilder: Pfalzwerke und Ingrid Dorner
2019: Fünf Storchenpaare brüten in Böhl-Iggelheim
Die Anstrengungen der Gemeinde, dauerhaft wieder Störche in Böhl-Iggelheim anzusiedeln, scheint aufzugehen. Inzwischen besiedeln schon fünf Storchenpaare das Gemeindegebiet, vier Storchenpaare auf der Gemarkung Iggelheim und ein Storchenpaar auf einem selbst gebautem Nest auf dem Ortsmittelpunkt in Böhl.
Aktuell brüten alle Storchenpaare und in den nächsten Tagen oder Wochen ist mit Nachwuchs zu rechnen.
Zum Schutz der Störche bei der Nahrungssuche und zum Schutz weiterer Wildtiere bitten wir alle Hundebesitzer ihre Hunde an die Leine zu nehmen.
2018: Storchennachwuchs in Böhl-Iggelheim
Mittlerweile gibt es in Böhl-Iggelheim vier Storchennester. Die drei bekannten Nester in Iggelheim, im Wiesengarten, beim Schäferhundeverein und ein privates Nest, über die wir schon öfters berichtet haben. Besonders erfreulich ist das neue Nest in Böhl auf dem Ortsmittelpunkt. Letztes Jahr im Sommer hat der Storch begonnen auf dem Strommast am Ortsmittelpunkt sein Netz zu bauen, und hatte auf Anhieb gleich eine Freundin gefunden. Leider ging es dann recht schnell dem Herbst entgegen, berichtete uns die interessierte Nestbeobachterin und Hobbyfotografin, Alexandra Ihlenfeldt. In diesem Frühjahr kam er mit seiner Partnerin wieder, hat fleißig geklappert und gebrütet. Viele Beobachter des Nestes hofften auf Nachwuchs. Tatsächlich sind auch Storchenjunge geschlüpft. Leider sind die geschlüpften Jungen vermutlich aufgrund des Starkregens ein paar Tage nach der Geburt verendet. Nach Auskunft von Frau Dorner von der Vogelschutzwarte versagen Erstbrüter bei ungünstigen Wetterverhältnissen häufig, decken die Nestlinge nicht richtig. Wenn dann unzureichende Nahrung dazukommt, haben die Kleinen keine Überlebenschance.
Bilder des Storchenpaares am Ortsmittelpunkt Böhl von
Alexandra Ihlenfeldt und Ingrid Dorner
Dafür gibt es Positives von dem Nest beim Schäferhundeverein zu berichten. In diesem Jahr sind dort drei Junge geschlüpft, die vor zwei Wochen beringt wurden, berichtet uns Heinz Graß, Vorsitzender des Schäferhundevereins. Das Storchennest wurde mit Unterstützung der Pfalzwerke in 2015 errichtet. Interessant ist, dass das Storchenmännchen aus einem Iggelheimer Nest von vor zwei Jahren stammt. Die ersten Brutversuche waren leider nicht erfolgreich, umso mehr freut sich der Verein über gleich dreifachen Storchennachwuchs in diesem Jahr.
Storchennachwuchs
auf dem Nest beim Schäferhundeverein: Bild von Ingrid Dorner
Auch unser „Alt“-Storchenpaar hat im Nest im Wiesengarten wieder
erfolgreich gebrütet. Nachdem das Storchenpaar
bereits im Januar sein Nest bezogen hat, gab es bereits so früh wie noch nie
vierfacher Storchennachwuchs.
Das Storchenpaar
brütet in diesem Jahr bereits zum 9. Mal im Wiesengarten. Rund 25 Storchenjunge
sind in dem Nest geschlüpft und wurden von dem Paar erfolgreich großgezogen.
Bereits Anfang
Juni hat Christian Reis vom Storchenzentrum in Bornheim gemeinsam mit Ingrid
Dorner von der Vogelschutzwarte Radolfzell die Beringung der nicht mehr ganz so
kleinen Adebarkinder vorgenommen.
Die vier
Adebarkinder vom Wiesengarten: Bild von Ingrid Dorner
Die Registrierung
der Störche ist für die Vogelliebhaber wichtig, um Aussagen zum Zugverhalten
und der Herkunft der Vögel machen zu können. Neben der Beringung und der
Registrierung der Jungtiere steht aber auch die Nestpflege auf dem Programm.
Nicht selten benutzen die Störche Plastik oder Bindedraht für den Nestbau, der
für die Jungtiere zur tödlichen Falle werden kann.
Die Hebebühnen wurde der Aktion PfalzStorch e. V.
freundlicherweise von der Firma Joena Adel & Roland Adel GbR aus Landau zur
Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank dafür.
Alle Böhl-Iggelheimer Storchenfreunde wünschen
natürlich ihren Störchen ein langes, unfallfreies und gesundes Leben.
Sie können noch
Pate eines Böhl-Iggelheimer Storches werden.
Gegen eine Spende, deren Höhe Sie selbst bestimmen, erhalten Sie eine Urkunde mit der Ring-Nr. und dem von Ihnen ausgewählten Namen für Ihren Storch. Über die an die Vogelschutzwarte gemeldeten Ringablesungen können Sie die Reisen Ihres Storches und damit seinen Lebensweg über die Jahre mit verfolgen. Eine Patenschaft ist ein wunderbares Geschenk für vielerlei persönliche und firmenseitige Anlässe. Mit der Spende unterstützen Sie die Wiederansiedlung des Weißstorches sowie Maßnahmen zur Sicherung seines Lebensraums. Die Spende selbst ist steuerlich abzugsfähig.
Interessenten an einer Patenschaft wenden sich per Mail () oder telefonisch (06341/53352) an Karin Hechler vom Storchenzentrum Bornheim.
Die
Patenschaftsurkunden werden beim Storchenfest am 15. Juli 2018 in Bornheim
verliehen.
2017: Böhl-Iggelheim freut sich über Storchennachwuchs
Das Storchenpaar vom Wiesengarten in Böhl-Iggelheim kann sich über Nachwuchs freuen. Vor etwa einer Woche sind die Jungtiere geschlüpft. Wie viele es sind, bleibt noch ein Geheimnis, da die Jungtiere noch zu klein und daher im Nest noch nicht zu erkennen sind.
Nachdem das Storchenpaar in diesem Jahr schon Anfang Februar sein Nest bezogen hat, gibt es jetzt schon so früh wie noch nie die schöne Nachricht über den Nachwuchs. Das Storchenpaar hat in dem Nest nun schon zum achten Mal gebrütet und dabei zusammen 16 Jungstörche erfolgreich großgezogen. Hoffen wir, dass unsere erfahrenen Storcheneltern auch in diesem Jahr ihren Nachwuchs gut umsorgen.
2015: Das
Storchennest „im Wiesengarten“ ist wieder bewohnt
Seit einigen Tagen ist es Gewissheit! Die Störche sind wieder da. Nicht nur beim Flug um das Nest, das auf dem Grundstück in Iggelheim steht und von der Gemeindeverwaltung unter Mithilfe der Pfalzwerke 2012 erneuert wurde, sowie um die ca.40 m weiter entfernt stehenden Nisthilfe, die schon vor einigen Jahren errichteten, sind Störche zu beobachten.
Zuerst kam ein Storchenpaar und lies sich, nach eingehender Inspektion des Nestes, nieder und begann sich darauf schon häuslich einzurichten. Beide unternahmen weitreichende Ausflüge und begannen die umliegenden Felder nach Futter abzusuchen. Auch trugen die Beiden Nistmaterial zur Einrichtung des Nestes bei. Am nächsten Tag kam ein einsamer Storch und versuchte das Nest zu besetzen. Jedoch schon nach kurzem Geplänkel sah er wohl ein, nichts ausrichten zu können und zog wieder ab.
Aus dem Verhalten der Störche kann noch nicht darauf geschlossen werden, dass es sich bei dem Storchenpaar um „Unsere Störche“ handelt, die seit 2010 regelmäßig das Nest belegt haben und bereits 12 Jungstörche auf die Welt gebracht und erfolgreich großgezogen haben. Aber auch im vergangenen Jahr ist man zunächst davon ausgegangen, dass es sich um ein anderes Storchenpaar handelt. Und dann stellte sich später doch heraus, dass es das altbekannte Storchenpaar war! Gewissheit wird erst eine genaue Untersuchung von Christian Reis von Storchenzentrum in Bornheim ergeben.
Der erste photographische Beweis ist erbracht. Zurzeit hält sich, wahrscheinlich das Weibchen, vornehmlich im Nest auf, während der Gatte oft in der ca. 40 Meter entfernten Nisthilfe zu sehen ist. Aber schon ein lautes Klappern ist über dem Wiesengarten zu vernehmen.
Alle Böhl-Iggelheimer Storchenfreunde werden die Entwicklung natürlich sorgfältig beobachten. Sie wünschen sich natürlich die Iggelheimer Störche zurück, freuen sich aber genauso an einem anderen Paar, das dann auch hoffentlich Jungvögel zur Welt bringt. Besonders erhofft würde natürlich auch ein zweites Paar. Die Nistmöglichkeiten sind ja vorhanden. Gelten die Störche doch als Boten des nahen Frühlings, ist die euphorische Aussage eines Storchenenthusiasten zu verstehen „Unsere Störche sind da – es ist Frühling“!
Bild und Text: Franz Gabath