Katastrophenschutzübungen
Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Katastrophenschutzvorsorge.
Ziel ist es, die Hilfeleistung und Maßnahmen zur Katastrophenbekämpfung zu
trainieren und zu optimieren. Am Ende der Übung wird Bilanz gezogen, wie
einsatz- und handlungsfähig die eingesetzten Kräfte sind, wo Defizite bestehen
und wie die Ausbildung der Beteiligten, aber auch die Krisenkommunikation
untereinander weiterentwickelt und gefestigt werden können.
Übungsszenario
Bei
der Übung am 6. April 2024 kam es zu einem dramatischen Zugunglück auf der
Gemarkung Böhl-Iggelheim. Ein ICE mit 417 Fahrgästen entgleiste hier aufgrund
einer Fehlstellung an den Weichen. Bei dem Unfall kamen 117 Personen ums Leben,
60 Personen befanden sich in akuter Lebensgefahr. Weiter gab es 90 schwer und
150 leicht verletzte Personen. Bei der
simulierten Krisensituation handelte es sich um eine Lage, die beiden
Katastrophenschutzeinheiten vorher gänzlich unbekannt war. Und auch während der
Übung wurden sowohl die Einsatzkräfte der Feuerwehr, als auch das Personal der
Gemeindeverwaltung immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, auf die
sie sich nicht vorbereiten konnten.
Erschwerte Bedingungen
Beispielsweise die
Tatsache, dass sich unter den Fahrgästen auch drei Schulklassen an Bord
befanden, schlechte Witterungsverhältnisse (leichter Schneefall) und starke
Verkehrseinschränkungen, welche mit der Ausnahmesituation einhergingen, stellten
die Flexibilität und das Durchhaltevermögen aller Beteiligten immer wieder auf
die Probe.
Resultat
Die Bilanz, die man
aus dieser ersten Übung in Böhl-Iggelheim zieht ist, dass die
Katastrophenschutzeinheiten relativ gut aufgestellt sind.
Die erste Zeit nach dem Eintreffen der Alarmierung verlief soweit planmäßig. Dennoch gingen beide Stäbe grundsätzlich sehr lösungsorientiert und flexibel an die Problematik heran. Auch die strukturierte und effektive Kommunikation zwischen Einsatz- und Verwaltungsstab, aber auch innerhalb der beiden Stäbe, lief überraschend gut.
„Die Mitarbeitenden haben die Lage gut erfasst und Folgeprobleme erkannt. Es wurde weitergedacht, Leerlaufphasen hat man sinnvoll genutzt und auch die Technik hat funktioniert.“ so Übungsleiter Markus Eitzer, kommissarischer Leiter der Abteilung für Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement bei der Stadt Mannheim, der das Übungsszenario von Anfang bis Ende mit kritischem Blick überwachte.
Die Übung wurde irgendwann abgebrochen, da von vornherein klar war, dass die Lage nicht innerhalb dieser kurzen Zeit gelöst werden konnte. „Bis zu diesem Zeitpunkt waren jedoch soweit alle wesentlichen Schritte eingeleitet.“ so Eitzer.
Fazit: Mit der Übung
hat man nun einen Grundstock geschaffen, auf dem man ab sofort aufbauen kann und
man hat Erfahrungswerte gesammelt, auf die man im Ernstfall zurückgreifen kann.
Daniel Di Silvestre, der die Einsatzleitung von Seiten
der Freiwilligen Feuerwehr innehatte, sowie Bürgermeister Peter Christ
bedankten sich ganz herzlich bei allen Beteiligten für deren Einsatz und die
Bereitschaft, sich für die Sicherheit von Böhl-Iggelheim zu engagieren.